Bislang kaum Anzeichen für eine Wende am Arbeitsmarkt

Ältere Arbeitnehmer

Die Beschäftigung muss aber mitziehen, sonst wird die Anhebung des Rentenalters schwer zu verkraften sein.

Noch vor wenigen Jahren wurden sie scharenweise vorzeitig aufs Altenteil geschickt, waren sie die Stiefkinder am deutschen Arbeitsmarkt: ältere Arbeitnehmer.

Sie galten als teuer, unflexibel und leistungsgemindert, als eine Last, der man sich durch „Ausgliederung" – möglichst kostengünstig – entledigen wollte und auch konnte. Nun, da am Horizont die ersten Anzeichen einer drohenden Arbeitskräfteknappheit auftauchen, hat man die Älteren wiederentdeckt, ihre Kompetenzen wie ihr Beschäftigungspotenzial.

Auch wenn sich die Erhöhung der Altersgrenzen für den Rentenzugang im tatsächlichen Rentenzugangsalter bisher noch wenig bemerkbar gemacht hat, wird sie auf längere Sicht greifen. Am Arbeitsmarkt zeigen sich erste schwache Anzeichen für einen Wandel:

  • Die Entlassungen im Altersbereich ab 55 Jahren, die sich als Zugänge in Arbeitslosigkeit bemerkbar machen, sind zurückgegangen;
  • von Seiten der Bundesanstalt für Arbeit wurden Personen ab 50 Jahren relativ stärker als in den Vorjahren in Hilfen zur Arbeitsaufnahme einbezogen.
  • Außerdem trug die Kampagne „50 plus – die können es" zu einem Paradigmenwechsel bei und .die Altersgrenze, ab der man als „zu alt" gilt, hat sich möglicherweise etwas nach oben verschoben: Für 45- bis 50-Jährige gingen im Westen wie im Osten die Arbeitslosenquoten leicht zurück.

Ob sich diese positive Entwicklung fortsetzt oder ob die Erhöhung des Rentenzugangsalters in erster Linie die Probleme älterer Arbeitsloser verschärfen wird, muss die Zukunft zeigen. Bislang jedenfalls sind die Arbeitslosenquoten im Altersbereich ab 55 Jahren trotz des Rückgangs nach wie vor mit Abstand die höchsten aller Altersgruppen.

Aus den IAB Materialien (PDF-Datei) finden Sie hier einen ausführlichen Artikel zu dem Thema.

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